• Lieferung in 2-4 Tagen
  • Versandkostenfrei in DE ab 50€
  • Klimaneutraler Versand
  • Ökologische Verpackung

Baobab Books Vilė, Jurga / Itagaki, Lina "Sibiro Haiku"

Artikelnummer: 0674

Eine Graphic Novel aus Litauen ab 14 Jahren

25,00 €/St.
Product Tagged as sozial
Sozial
   
Sofort lieferbar Lieferzeit: 2 - 4 Tage

Es sind die Geschichten über das Leben und die Menschen, die das Leben spannend machen. Kleine wie große Menschen lieben Geschichten: Die von Baobab Books sind besonders, denn Vielfalt ist das... mehr lesen

Baobab Books Vilė, Jurga / Itagaki, Lina "Sibiro Haiku"

Vilė, Jurga (Text) / Itagaki, Lina (Ill.)
Sibiro Haiku
Eine Graphic Novel aus Litauen
Aus dem Litauischen von Saskia Drude
© 2020 Baobab Books
240 Seiten, Klappenbroschur, Handlettering
ISBN 978-3-907277-03-4
Ab 14 Jahren

Ein bei uns wenig bekanntes Kapitel aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts und eine einzigartige Bildwelt - diese Graphic Novel

Ein Blick zurück: Litauen im Juni 1941. Das Land wurde vor Kurzem von sowjetischen Truppen besetzt. Eines Morgens wird Algis und seine Familie unsanft von sowjetischen Soldaten geweckt. Sie haben nur wenige Minuten Zeit, um zu packen. Algis nimmt seinen Ganter Martin unter den Arm und sein Vater drückt ihm einen Eimer Äpfel in die Hand. Dann werden sie mit vielen anderen Litauern in Eisenbahnwaggons gepfercht, ahnungslos, wohin die Reise gehen wird.
Die Endstation ist ein Lager in Sibirien. Die Bedingungen hier sind unmenschlich, der Hunger groß, die Winter bitter. Mit Galgenhumor und bemerkenswertem Ideenreichtum begegnet die Lagergemeinschaft ihrem Elend. Algis' Tante schwärmt für Japan und hat es geschafft, ein Buch mit japanischen Haiku ins Lager zu schmuggeln. Es ist nicht zuletzt diese karge Poesie, die die gefangenen Litauer nicht verzweifeln lässt. Und um ihr Heimweh zu lindern, gründen sie auch einen Chor: den Apfelchor. Apfelbäume wachsen in Sibirien zwar nicht, aber das Singen gibt der Hoffnung Auftrieb, dass dieser Albtraum bald vorüber sein wird. Schließlich gib es eine Vereinbarung, dass zumindest Kinder nach Litauen zurückdürfen. Und so entkommen Algis und seine Schwester dem Schrecken.
Jurga Vilė schildert diese ungeheuerliche Geschichte aus der kindlichen Perspektive von Algis – ihrem eigenen Vater. Die Illustratorin Lina Itagaki hat dazu eine einzigartige Bildwelt geschaffen, in welcher sich Text und Bild zu einem vielschichtigen und wahrlich aussergewöhnlichen Gesamtkunstwerk­ verweben. Ergreifend und ermutigend zugleich. In Litauen wurde das Werk mit zahlreichen Preisen geehrte, nun liegt es bei Baobab Books in deutscher Übersetzung vor.

«Wir sehen hier wie in einem Scheinwerferspot eine weniger bekannte Episode menschenverachtender Historie, erkennen aber auch die Allgemeingültigkeit des Flüchtlingsschicksals durch die Geschichte vieler Jahrhunderte. Beeindruckend!» Aliteratus

 Auszeichungen:

Deutscher Literaturpreis 2021: Deutscher Jugendliteraturpreis

 

 

 

 

 

 

Jurybegründung:

Sowjetische Truppen verschleppen 1941 ganze Familien aus Litauen in ein Lager in Sibirien. Jeder Tag wird im bitterkalten Winter zum Kampf auf Leben und Tod. Aus der Perspektive des jungen Algis wird das Leiden der Deportierten geschildert, aber auch ihr Miteinander, das von Solidarität und unbedingtem Lebenswillen geprägt ist.
Eine herausragende Rolle spielt dabei die Kultur: Gemeinsames Singen und vor allem die Texte aus einem Haiku-Band, den Algis’ Tante ins Lager mitgenommen hat, stärken die Gefangenen, werden zum wirksamen (Über-)Lebensmittel.
Jurga Vilė erzählt dies in stiller und eindringlicher Sprache, die in der Übersetzung von Saskia Drude grandios funktioniert. Lina Itagaki kombiniert den Text mit einem überraschenden und variationsreichen Bildprogramm.
Vilė und Itagaki entwickeln auf diese Weise das Medium Graphic Novel inhaltlich wie formal weiter, spielen kunstvoll mit all seinen Möglichkeiten: Seite für Seite finden sich kluge Bild-Text-Verknüpfungen voller Atmosphäre, voller Details, voller Poesie.
Sibiro Haiku ist ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk, das ein bewegendes Kapitel europäischer Vergangenheit dem Vergessen entreißt und Erinnerungen stiftet. Eine Graphic Novel, die ergreift, ermutigt und beeindruckt.
Die Autorin:

 

Jurga Vilė wurde 1977 in Vilnius geboren. Sie studierte an der Universität Vilnius französische Philologie, danach an der Pariser Sorbonne Filmwissenschaft und Audiovisuelle Medien. Später lebte sie einige Jahre in New York und in Spanien, bevor sie 2018 nach Litauen zurückkehrte. Hier ist sie heute als Autorin und Übersetzerin in der Filmbranche sowie als freie Journalistin tätig.

Die Illustratorin:

 

 

Lina Itagaki wurde 1979 in Kaunas geboren. Sie studierte Anglistik und Literatur in Kaunas, Ökonomie in Japan sowie Grafische Kunst an der Kunstakademie in Vilnius. Heute lebt sie als freischaffende Illustratorin und Designerin in Vilnius. Auch Itagakis Großvater wurde nach Sibirien deportiert. Für ihre Recherchen konnte sie unter anderem auf Familienfotos zurückgreifen.

Originalausgabe: »Sibiró Haiku« © 2017 Aukso žuvys. Vilnius

 

 

Tag
sozial